Donnerstag, 3. April 2014

Zwischen Flanke und Filet

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Wein: Duett, Cuvée weiß

Weingut: Metzger, Grünstadt-Asselheim

Jahrgang: 2013

Alkoholgehalt: 12 % Vol.

Preis: 6,50 (im Weinhandel)

Internet: www.weingut-metzger.de

Geschrieben von Kellermeister

Weck, Worscht, Woi – drei für viele Pfälzer nicht ganz unwichtige Dinge. Wein und Worscht, oder sagen wir Fleisch, zu verbinden, wenn man den Namen Metzger trägt und Pfälzer Winzer ist, ist – Achtung Wortspiel – eine sauclevere Idee. Das dachten sich wohl auch Uli Metzger beziehungsweise die Bad Dürkheimer Weinmarketingexperten „Medienagenten“, als der Asselheimer mit dem Weinjahrgang 2011 die ersten „Metzger-Weine“ auf den Markt brachte. Pfiffiges, optisch ansprechendes Etikett und eine eingängige, perfekt ins Konzept passende Qualitätspyramide: Flanke (Gutsweine), Pastorenstück (mittlere Kategorie) und Filet (Spitzenweine). Aus meiner Sicht mit das beste, was in den vergangenen, wahrlich von viel Bewegung geprägten Jahren in Sachen Weinmarketing so unternommen wurde. Einfach originell.

A propos originell: eine Cuvée aus Sauvignon Blanc und Riesling verdient diese Bezeichnung ebenfalls. Dennoch war ich skeptisch, als ich das Metzger’sche „Duett“, ein Wein aus der Kategorie Pastorenstück, in den Händen hielt. Sauvignon Blanc und Riesling? Hmm. Eigentlich sind beide Weine eher charaktervolle Hauptdarsteller denn eine gute Besetzung für eine Nebenrolle in einem Duett. Aber warum nicht.

Da derzeit ein Frühlingstag dem nächsten folgt, habe ich den Wein relativ zeitnah (sprich am Abend des Kaufs) aufgemacht. Die Nase bestimmt – und das kommt jetzt nicht wirklich überraschend – ganz klar der Sauvignon: viel Stachelbeere, etwas Kräuter, ein wenig frisch geschnittenes Gras. Im Mund dann macht sich der Riesling bemerkbar: Zitrus und reifer Apfel gesellen sich zu Stachelbeere, Kräutern, Gras und etwas Cassis. Eine beachtliche Ansammlung vornehmlich fruchtiger Aromen, und mit 9 Gramm Restzucker ist der Wein schon hart an der Grenze zu halbtrocken. Vielleicht also nicht jedermanns Sache. Allerdings gibt der Riesling der Cuvée Länge und Struktur. Mein persönliches Fazit: Saugut für einen Frühlingsabend auf der Terrasse oder zu asiatischer Küche.

 

4 comments:

Nach Probe des 2014 Duetts, hier die schnelle Einschätzung:
Der Sauvignon bringt weiterhin die notwendigen Grass und Kräutertönen, sehr angenehm. Der Riesling ist jedoch wenig dominant und kaum erkennbar. Der relativ hohe Restzucker ist geblieben und macht den SB trotz der Grasstöne geschmeidig, aber nimmt dem Wein die Besonderheit des Sauvignons. Die Empfehlung von oben (kalt auf der Terrasse oder zu asiatischem Essen) gilt und lässt sich erweitern auf „unkomplizierter Einstiegs-SB“.

Hallo Pincerna, danke für das update. Ein Kollege war kürzlich bei Uli Metzger und ganz begeistert, obwohl er eigentlich eher Biertrinker ist …

Kellerweister, Genau das meine ich: Für Biertrinker braucht man einen Einstiegs-SB. Und danach wollen sie kein Bier mehr, zumindest seltener.

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