Montag, 5. September 2016

[divider]
Bärenstarke Basis

JPG_srgb_300__MG_7765
Ein Teil der Trauben für den einfachen Zeter-Riesling stammt aus Weinbergen rund um Hambach. (foto: zeter)

Wein: Riesling trocken
Weingut: Oliver Zeter, Neustadt-Diedesfeld
Jahrgang: 2015
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: um die 7,50 Euro, ab Hof
Internet: www.oliver-zeter.de

Von Alexander Sperk
Die Weine von Oliver Zeter sind derzeit in aller Munde. Allen voran das Steckenpferd des Neustadters, der Sauvignon Blanc Fumé. Der Wein zählt schon seit ein paar Jahren zu den besten Sauvignon Blancs des Landes, und auch der Mundschenk, der sich hier derzeit rar macht, schwärmt schon fast seit seinem Einstieg beim Pfälzer Weinblog von diesem Wein.

Auch mir hat er kürzlich in einer kleinen Weintrinker-Runde  auf unserer Terrasse (trotzdem kein Terrassenwein!) mal wieder viel Spaß gemacht. Bei meinem Besuch beim Weinverkauf der Zeters im Neustadter Weindorf Diedesfeld vor einiger Zeit habe ich mir natürlich etwas von den Sauvignon Blancs aus Holz und Edelstahl mitgenommen. A propos Weinverkauf: Hauptsächlich ist Oliver Zeter, der gemeinsam mit seinem Bruder Christian hinter den Weinen mit dem Bären auf dem Etikett steht, Weinhändler und Importeur. Nicht nur wegen seiner eigenen Weine lohnt sich deswegen ein Besuch seines kleinen Weinladens in Diedesfeld. Denn auch beim Import von Weinen haben die Zeters und ihre Mannschaft ein gutes Händchen.
Bei meinem Besuch in Diedesfeld haben mich nicht nur die Sauvignon Blancs interessiert, sondern auch die Rieslinge, insbesondere der einfache Riesling. Wenn ich zu Winzern gehe, probiere ich in der Regel auch die Basisweine – und kaufe sie oft auch. Böse Zungen würden vielleicht behaupten, dass ich anders meinen Weinkonsum nicht bezahlen könnte. Doch das ist es nicht.  Man könnte ja auch weniger und dafür teurer trinken. Das wäre wohl gesünder, denn aller Studien zum Trotz (Rotwein in Maßen ist gut für Herz und Kreislauf etc.) ist Alkohol der Gesundheit nicht zuträglich. Doch, hey, wir sind in der Pfalz, und dort ist der Wein dem Status des Grundnahrungsmittels näher als anderswo. Also suche ich weiter nach einfachen Weinen, die Spaß machen.
Wie der einfache Riesling von Oliver Zeter. Wobei er nicht wirklich einfach ist: ein Teil des Leseguts stammt aus dem Ungsteiner Nußriegel, einer guten Lage, die Weine mit schöner Frucht und guter Länge hervorbringt. Der andere Teil kommt von Weinbergen rund um Hambach. Vergoren wurde der Wein schließlich im Edelstahl mit anschließendem längeren Lager auf der Feinhefe.
Die Lagencuvée gefällt durch schöne Frucht, die an Pfirsich, reife Äpfel und exotische Früchte (Mango) erinnert. Gegen Ende kommt noch eine leicht kräutrige Note hinzu. Gleichzeitig ist der Wein schön frisch und hat, wie oben erwähnt, eine ordentliche Länge. Vom Einstieg in die Weinwelt eines Winzers kann man kaum mehr erwarten – auch wenn der Zeter-Riesling mit 5,8 Gramm Restzucker nicht unbedingt etwas für absolute Rieslingpuristen ist.

2 comments:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert