Die Pfalz und die Top 100

Unter den Top 25 mit einem Wein: das Wachenheimer Weingut Bürklin-Wolf.

Geschrieben von Mundschenk

Ein Wein-Ranking ist immer gut für Schlagzeilen. Vor einigen Wochen hat Stuart Pigott auf der international beachteten Web-Seite „jamessuckling.com“ die Liste der 100 besten Deutschen Weine veröffentlicht. Der Weinkritiker zeigte in seiner Liga-Tabelle seine Vorlieben für Riesling und die Mosel. Wir haben für die Pfalz eine kleine Analyse der Top 100 gemacht.

Unter den Top 10 finden sich zwei Pfälzer Rieslinge. Der „Idig GG 2017“ von Christmann liegt auf Platz 2. Auf Platz 7 schafft es der „Riesling Bürgergarten im Breumel GG 2017“ von Müller-Catoir. Der erste Wein aus der Südpfalz belegt Platz 13. Es ist der „Riesling Kastanienbusch GG 2017“ von Dr. Wehrheim. Mit dem Reiterpfad Achtmorgen GG 2017 und dem Ungeheuer GG 2016 sind Bergdolt und Bürklin-Wolf unter den Top 25 vertreten. Der beste Weißburgunder in der Liste ist der Mandelberg von Bergdolt aus dem Jahr 2017 (Platz 67). Der einzige echte Exot ist die „Müller-Catoir Scheurebe Mandelring Spätlese 2017“ auf Platz 59. Koehler-Ruprecht kann sich als einer von zwei Chardonnays mit seiner Spätlese trocken 2017 unter all den Rieslingen behaupten (Platz 79). Mit zwei Weinen ist Rebholz dabei. Sowohl der „Riesling Frankweiler Bienengarten EL 2017“ (77.) wie auch der „Weißburgunder vom Muschelkalk trocken 2017“ (90.) finden sich unter den Top 100.

Pfalz in Top 100 unterrepräsentiert

Die Pfalz ist insgesamt mit 15 Weinen vertreten und dabei mit einem Flächenanteil (in Deutschland) von 23 Prozent etwas unterrepräsentiert. Schwächer positionieren sich Baden (2 Prozent im Gegensatz zu 15 Prozent Rebfläche) und Rheinhessen. Dies liegt wohl weniger an der fehlenden Qualität als an der besonderen Präferenz der Tester. 85 Prozent der Top-Weine sind aus der Riesling-Traube. Bei einem Rebsortenanteil von circa 23 Prozent in Deutschland ein bemerkenswert hoher Wert. Nur 7 der 100 Weine sind Spätburgunder und überraschend ist kein Pfälzer und auch kein Ahr-Wein dabei. Da kann man wohl nur einen Besuch bei Becker, Kuhn und Knipser oder Meyer-Näkel oder Stodden empfehlen. Einige der Leuchttürme aus Deidesheim und Forst wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Für uns gehören sie jedoch auf jeden Fall in die Wein-Bundesliga.

Kein Sauvignon Blanc

Bemerkenswert ist die Dominanz von Rheingau, Nahe und Mosel mit zusammen 60 Prozent der Weine sowie das Fehlen von Grauburgunder, Silvaner und Sauvignon Blanc in der Liste. In einigen Jahren wird dies bestimmt alles anders aussehen.

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