Montag, 19. Januar 2015

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Herkunft schmeckt

schwerdt

Wein: Sauvignon Blanc – Kalkriff
Weingut: Hanewald-Schwerdt, Bad Dürkheim-Leistadt
Jahrgang: 2013
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Preis: 8 Euro (ab Weingut)
Internet: www.hanewald-schwerdt.de

Geschrieben von Mundschenk
Während der Feiertage konnte ich viele alte Freunde wiedersehen, die ich länger nicht gesprochen hatte. Häufig kam während des Abendessens das Gespräch auf das Thema Wein. Ich musste dann des Öfteren von den Freunden hören, dass ihnen das Geschreibe oder Gespräch über die genauen Geschmacksdetails eines Weines „auf den Geist gehen“. Am Ende zählt doch nur, ob der Wein schmeckt und ob er positive Emotionen hervorruft. Nur wenige Weintrinker möchten eine intellektuelle Diskussion über die „Tiefe“ oder „Animalität“ führen müssen.

Hier nun die Antwort für diese Anforderung: Stephan Schwerdt gehört zu den ehrlichen Winzern, die das richtige Gefühl für diese Kunden haben. So macht er seinen Wein mit einer klaren Ausrichtung, aber ohne viele Schnörkel. Seine Rieslinge haben mich schon mehrfach beeindruckt. Sie sind geprägt durch das Dürkheimer Kalkriff und schmecken. Punkt.

Der Sauvignon Blanc Kalkriff reiht sich in die Riege der Rieslinge ein. Es ist der Wein für den anspruchsvollen Verbraucher, der nicht lange über den Wein reden oder sinnieren will, sondern einen qualitativ hochwertigen, kernigen Sauvignon Blanc im Glas haben möchte. Hier passt alles: klare Struktur, kein Parfüm- oder Katzen-Pipi-Geschmack. Es ist ein knackiger Wein, der nicht nur auf der vielzitierten Sommerterrasse, sondern auch im Winter vor dem Kamin oder Ofen mundet.

Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass auch bekannte Weintester diesem Wein sehr viel abgewinnen können. Er zählte beim wichtigsten Weinwettbewerb für Sauvignon Blancs von Mario Scheuermann zu den TOP 30 Sauvignon Blancs aus Deutschland. Alleine das adelt den Wein. Ich erspare jetzt den Lesern – aus bekannten Gründen – die Detail-Beschreibung aus dem Wettbewerb. Nur soviel „verhalten, nicht laut“ soll der Wein sein. Das passt auch zum Weingut, denn der Slogan der Schwerdts trifft zu: „Herkunft schmeckt“.

4 comments:

Genau das ist immer wieder die Herausforderung! Wie einen Wein im Blog beschreiben, dass er den Leser anspricht? Auch wir schreiben in erster Linie für den Weintrinker, der seinen Wein nach dem Motto ‚don’t make me think‘ genießen will. Er will nicht überfordert werden, mit exotisch klingendem Weinjargon. Aber! Vorstellen muss man sich ja etwas können… Es reicht nicht, nur zu sagen, der Wein schmeckt mir – denn Wein ist Geschmacksache und was mir schmeckt, schmeckt noch lange nicht jedem. Also müssen ein paar Adjektive her, die Frage bleibt bei welchen… Cheers!

Hallo Heike, ja Sprache ist immer ein Thema beim Weinblogging oder auch beim Weinjournalismus, gerade weil man es aus vielen unterschiedlichen Sichtweisen angehen kann (Experte, Laie, Blogger, Journalist etc.) Gruß Alexander

Hallo Heike, ich wünsche mir auch, dass in den nächsten Artikeln wieder Adjektive vorkommen. Aber man muss auch mal was für den puristischen Leser bringen.
Salve

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