Von Alexander Sperk
Die erste „Staffel“ der Weinwanderer-Serie, die ich gemeinsam mit meinem Kollegen Rolf Schlicher in der RHEINPFALZ verantworte, ist vor den Sommerferien erschienen. Im September soll es in der Zeitung mit Beiträgen weitergehen, und da das Ganze recht zeitintensiv ist, waren Rolf, ich und ein Gast vor Kurzem bereits für die Fortsetzung der Serie unterwegs. Diese Wanderung, na ja, um ehrlich zu sein eher ein Spaziergang, wird mir lange in Erinnerung bleiben, weil sie vieles von dem hatte, was die Pfalz ausmacht: eine tolle Landschaft mit markanten Wahrzeichen, nette Leute und natürlich guten Wein.
Unterwegs waren wir auf dem Weinlehrpfad „Mandelhöhe“ in Maikammer, der zum Teil über den Wanderweg „Deutsche Weinstraße“ führt. Der 2,5 Kilometer lange Spaziergang beginnt an der sehr sehenswerten Alsterweiler-Kapelle im Ort mit einer historischen Weinbauanlage auf der Rückseite und führt auf befestigten Wegen durch die Weinberge.
Eine tolle Aussicht jagt die nächste
Eine tolle Aussicht auf die Rheinbene und das Hambacher Schloss hat man von einem wunderbaren Rastplatz mit Tischen, Bänken und einem Unterstand, an dem wir auch den ersten Teil der Verkostung gemacht haben. Es ist übrigens nicht die einzige auf dem malerischen Weg. Entlang des Weinlehrpfads werden 12 verschiedene, in der Pfalz gängige Rebsorten beschrieben.
Dabei fehlt allerdings der Muskateller – und ausgerechnet diesen Wein hatten wir dabei. Das tat dem Spaß an der Wanderung – und hoffentlich auch dem Text – aber keinen Abbruch. Was auch an unserem netten Gast lag, der „Weinart“-Malerin Ursula Wiedemann. Die frühere Unternehmensberaterin hat irgendwann die Zahlen gegen die Staffelei eingetauscht und hat sich vor allem Trauben am Rebstock als Motive ausgesucht. Die sympathische Künstlerin wohnt mit ihrem Mann im Ortskern von Rhodt in einem stilvollen ehemaligen Winzerhäuschen. Dort haben wir den Rest des mitgebrachten Weins verkostet.
Wein für Drinnen und Draußen
Dabei hatten wir dieses Mal einen trockenen Muskateller des Weinguts Dengler-Seyler aus Maikammer: in der Nase gibt sich der Wein für einen Muskateller eher dezent und sehr frisch, im Mund etwas rote Grapefruit, exotische Frucht, etwas Kräuter und ein Holunderblüte. Dazu frische Säure. Unser Fazit: ein Wein für Drinnen und Draußen.