Von Alexander Sperk
Es gibt Weine, die kauft man nicht einfach so und trinkt sie nicht jeden Tag. Zu dieser Kategorie zählt der Malbec des Weinguts Erich Stachel. Diesen Wein habe ich vor etwa einem halben Jahr erstmals bei einer Veranstaltung des Barrique-Forums Pfalz probiert.
Seitdem habe ich mir vorgenommen, mir ein paar Flaschen zuzulegen. Denn er hatte mich damals wirklich beeindruckt, nicht nur, weil es der einzige Pfälzer Malbec sein dürfte. So intensiv mit einem Hauch Exotik. Jetzt, nach meinen ersten Wochen im neuen Job mit viel Arbeit (eher unangenehm), aber ein paar Euro mehr (eher angenehm) und in der netten Gesellschaft von Pinotgrigia, dem Mundschenk und Urbine, war es an der Zeit, eine der Flaschen aufzuziehen. Und die Runde war sich schon nach dem ersten Riechen einig: „Kaum zu glauben, dass das ein deutscher Rotwein ist.“ Das Urteil war auch einhellig: exzellent und jeden Cent wert.
Seniorchef Erich Stachel ist ein ebenso sympathischer wie angenehmer Gesprächspartner. Beim Barrique Forum erzählte er uns, dass er die Malbec-Rebe beim Bergsteigen in Argentinien für sich entdeckt und gedacht habe, dass sie auch gut in die Pfalz passen würde. Gesagt, getan: Jetzt wächst sie in der wärmsten Lage Maikammers, dem Heiligenberg. Der Boden dort ist geprägt von Sand und Schotter, gelesen wird komplett von Hand.
Der Malbec reift im Barrique
Der Wein bleibt fünf Wochen auf der Maische und reift schließlich 24 Monate im Barrique. Der Aufwand lohnt sich: Er riecht ein wenig nach frisch geschlagenem Holz und exotischen Gewürzen, im Mund kommen dann Pflaume und dunkle Beeren hinzu. Die Tannine sind präsent, aber schön rund. Da nur wenige Hundert Flaschen gefüllt werden, steht der Malbec allerdings nicht auf der Weinliste der Stachels.