Mittwoch, 29. April 2015


Zurück im Hofgut

SONY DSC
Geschrieben von A. Sperk
Feiern im Hofgut in Ruppertsberg – das hat sich für uns in den vergangenen Jahren fast schon zu einer Tradition entwickelt. Unsere Hochzeit, die Taufe unserer älteren Tochter und jetzt auch die Taufe unserer jüngeren Tochter haben wir dort gefeiert. Es ist einfach ein schönes Anwesen in toller Lage, das bei schönem Wetter noch mehr gewinnt und authentische Atmosphäre bietet. Die Küche bringt Gerichte aus Bio-Lebensmitteln auf den Tisch, die sehr hohen Ansprüchen genügen. Und da ist natürlich noch der Wein, der zum allergrößten Teil vom Wachenheimer Weingut Bürklin-Wolf kommt, zu dem das Hofgut auch gehört.

Es gibt einfacheres, als für eine recht große Gesellschaft Wein auszuwählen. Er sollte den Geschmack der Gäste treffen, aber auch nicht zu trivial sein, weil auch die Gerichte, die die Hofgut-Küche auftischt, alles andere als trivial sind. Außerdem soll er natürlich zum Essen passen und auch das Budget nicht sprengen.

Wir haben uns für die Taufe schließlich für den Hofgut-Riesling und den Pinot Noir (beide Bürklin-Wolf entschieden). Verkostet hatten wir vorher den 2013er Hofgut-Riesling, ausgeschenkt wurde dann der 2014er (12 % Vol., 12 Euro im Hofladen des Hofguts). Das Lesegut für den Wein stammt von jungen Reben aus der Lage Ruppertsberger Reiterpfad. Der Wein hat mich überrascht, weil er bereits deutlich komplexer war als die 2014er, die ich bislang getrunken habe und bei denen doch noch sehr die Frucht im Vordergrund stand. In der Nase typische Aromen von Zitrus und Pfirsich, aber auch schon eine leicht kühle Note (um das Wort mineralisch zu vermeiden). Im Mund dann wieder Zitrus, Pfirsich, aber auch Kräuter und etwas Salz. Erstaunlich vielschichtig für einen so jungen Wein.

hofgut2

Auch der Pinot (12,5 % Vol., 13 Euro ab Hof oder im Hofgut-Hofladen) hat mich überrascht. Bürklin-Wolf besitzt erstklassige Riesling-Lagen, aber Pinot? Doch auch beim Reste-Trinken an den beiden Tagen nach der Feier hat sich der Eindruck verfestigt, dass der Bürklin-Spätburgunder einen schönen Kompromiss zwischen fett und puristisch darstellt. Er ist eher der kühl-elegante Typ mit einer deutlichen Note, die an schwarzen Pfeffer und andere Gewürze erinnert, aber auch die Frucht (dunkle Beeren, rotes Kompott) kommt klar zum Vorschein. Der Wein lag in gebrauchten Barriques, entsprechend dezent ist die Holznote.

Die Weine waren nur Nebendarsteller eines schönen Fests – dafür aber sehr gute.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert