Bürklin-Wolf: Ort der Ruhe und des Rieslings

Der Englische Garten.
Kleinod: der Englische Garten bei der Vinothek von Bürklin-Wolf. (Fotos: Pfälzer Weinblog)

Von Alexander Sperk
An der Weinstraße gibt es unheimlich viele schöne Orte. Ein ganz besonderer Platz ist der Englische Garten des Anwesens des Wachenheimer Weinguts Bürklin-Wolf in der Ringstraße. Seit die Vinothek von ihrem ursprünglichen Standort an der Weinstraße im August 2017 hierher gezogen ist, wo auch die Besitzerin Bettina Bürklin-von Guradze mit ihrer Familie lebt, haben Besucher der Vinothek täglich von 11 bis 18 Uhr die Möglichkeit, das mehr als zwei Hektar große Gelände bei einem Glas Wein zu entdecken. „Wir wollen den Menschen in unserer hektischen Zeit einen Ort der Ruhe geben“, beschreibt Bettina Bürklin-von Guradze das Konzept. Musik ist tabu, einzig die Geräusche von Vögeln, den Kirchtürmen in der Umgebung oder natürlich von sich unterhaltenden Menschen sollen das Geschehen prägen. Das Gelände wurde in den 1990er-Jahren als Englischer Landschaftsgarten gestaltet. Wesentliche Teile sind der Sunken Garden, zwei historische Gewächshäuser, eine Lavendelallee und das Croquet-Spielfeld. Unbezahlbar sind der Baumbestand, die großzügigen Rasenflächen und vor allem der Blick auf die Spitzenlagen zwischen Forst und Wachenheim und an den Haardtrand, die dem Garten eine ganz besondere Atmosphäre geben.

Schnittblumenbeet im Englischen Garten von Bürklin-Wolf.

Ortsweine aus Top-Lagen

Ruhe ist nicht nur ein Schlüsselbegriff für dieses herrliche Ensemble, sondern auch wesentlicher Teil der Bürklinschen Weinphilosophie. Die Weine, vornehmlich Riesling, werden spät gefüllt und nicht nur die Spitzengewächse, die ausschließlich im großen Holz liegen, bekommen viel Zeit. Auch von den Ortsweinen legt das Weingut eine Charge beiseite, um sie erst nach einiger Zeit in den Handel und an die Kunden zu bringen. Wie beispielsweise den 2014er Wachenheimer Riesling, der mit etwas Reife sehr rund und tiefrgründig daher kommt. Keine Spur von Primärfrucht. Was man dazu sagen muss: Die Trauben für die Ortsweine von Bürklin-Wolf stammen aus den Lagen des Weinguts rund um Wachenheim, Forst oder Ruppertsberg, und das sind zum großen Teil Spitzenlagen. Ein Beispiel: Wer den Forster Riesling kauft, bekommt eine Lagencuvée aus Lesegut aus den Lagen Kirchenstück, Pechstein und Ungeheuer.

Wachenheimer Riesling von Bürklin-Wolf.
Bei Bürklin-Wolf bekommen die Weine viel Zeit.

Zurück zu den Wurzeln

Ist Ruhe ein Pfeiler der Philosophie des Weinguts, so ist der Leitspruch „Zurück zu den Wurzeln“ ein anderer wichtiger Bestandteil. Zum einen das Ziel, deutschen Riesling wieder auf eine Stufe mit den großen Burgundern zu bringen. Riesling aus dem Rheingau habe Anfang des 20. Jahrhunderts zu den teuersten und begehrtesten Weinen der Welt gehört, berichtet Steffen Brahner, Geschäftsführer bei Bürklin-Wolf. Vor allem bedeute „Zurück zu den Wurzeln“ aber den Anspruch, die Rebe zu verstehen, wie Bettina Bürklin-von Guradze sagt. Seit 2008 arbeitet das Weingut biodynamisch, bereits zur Jahrtausendwende habe man sich mit dem Thema beschäftigt. „Egal ob man biodynamisch oder biologisch arbeitet. Ich bin davon überzeugt, dass man mit Chemie keinen Spitzenwein machen kann“, betont die Bürklin-Wolf-Chefin.

Veranstaltungen im Englischen Garten:
Seit Mai 2018 findet immer am ersten Wochenende der Monate Mai bis Oktober die Weinzeit statt. Freitags und Samstags haben Vinothek und Garten dann bis 22 Uhr, sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das Catering übernehmen die Gaumenfreunde aus Edenkoben mit einem Foodtruck. Die nächste Gelegenheit ist jetzt am ersten August-Wochenende. Einmal im Jahr gibt es zudem ein Picknick im Englischen Garten, außerdem finden geführte Weinproben statt. Weitere Infos unter www.buerklin-wolf.de

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