Von Alexander Sperk
In der Pfalz und darüber hinaus gibt es viele talentierte Winzer. Da den Überblick zu behalten, ist für Hobby-Weinfreunde wie uns kaum möglich. Erst recht nicht in diesem Jahr, das von den Corona-Beschränkungen geprägt wird. Weinmessen wie die Prowein oder Wein am Dom sind abgesagt, auch für uns eigentlich immer gute Gelegenheiten, um neue Weine und neue Gesichter kennenzulernen. Das merkt man ehrlicherweise auch dem Pfälzer Weinblog an.
Umso mehr freuen wir uns, wenn wir mal wieder die Gelegenheit haben, eine Neuentdeckung zu machen. So wie jetzt beim Weingut Oberhofer aus Edesheim. Die Oberhofers betreiben dort seit zehn Generationen Weinbau, mit Geisenheim-Absolvent Pascal Oberhofer (Jahrgang 1994) rückt die nächste Generation nach. Er steht voll hinter dem Entschluss seiner Eltern, die 25 Hektar Rebfläche nach Richtlinien des ökologischen Weinbaus zu bewirtschaften. Dieser wurde 2008 in die Tat umgesetzt.
Ökologischer Weinbau auf 25 Hektar
Wir haben drei Gründe zusammengetragen, warum man das Weingut unbedingt besuchen oder zumindest die Weine der Oberhofers probieren sollte. Nicht dabei ist dabei der Fakt am Rande, dass sich ein Weinberg aus dem 17. Jahrhundert im Rhodter Rosengarten im Besitz der Familie befindet – nach Angaben der Oberhofers sogar der älteste noch bestehende Weinberg der Welt. Bestockt ist er mit 300 uralten Gewürztraminer-Reben. Apropos Gewürztraminer: Wer die Rebsorte mag (so wie wir), der sollte den trockenen Gewürztraminer „Forst“ des Weinguts probieren, der mit typischen Gewürztramineraromen (Rosenblätter, Nelke, Ananas) und einem trockenen Abgang überzeugt.
Tipp für Chardonnay-Trinker
Aber jetzt zu den drei Gründen, die für einen Besuch in Edesheim sprechen: Grund eins ist der Sauvignon Blanc trocken. Im Glas hatten wird den 2019er (13,5 % Vol., 7,50 Euro). Wegen des Weins sind wir überhaupt erst auf das Weingut Oberhofer aufmerksam geworden. Für uns einer der besten Sauvignon Blancs, die wir in diesem Jahr im Glas hatten. Eine wunderbare Mischung aus gelben Früchten und frischen grünen Aromen, die an Minze und an Stachelbeeren denken lassen. Für alle Freunde dieser Rebsorte ein Muss.
Grund zwei ist der Chardonnay aus der Lage Edesheimer Madonnenhöhe trocken Reserve (14 % Vol., 14 Euro). Chardonnay ist eigentlich nicht ganz so unser Fall. Breit, mächtig, wenig filigran, so kommen viele Weine dieser Rebsorte daher. Nicht so dieser Chardonnay des Jahrgangs 2015. Aromen, die an Banane, Melone und Karamel erinnern verbinden sich hier mit einer wunderbaren Lebendigkeit im Abgang. Nicht nur ein Tipp für ausgesprochene Chardonny-Trinker.
Und der dritte Grund? Wie es für einen Pfälzer Betrieb gehört: ein Riesling. In diesem Fall der Riesling „Alte Reben“ (Jahrgang 2018, 13,5 % Vol., 9,50 Euro). Ein typischer Pfälzer mit klarer Kante und Noten nach reifem Apfel, Zitrus und Quitte. Einfach schön.
Das Weingut im Internet: www.weingutoberhofer.de
One comment:
Sehr schöner Srtikel über das Weingut Oberhofer.
Mit bestem Gruß
Hubert