Montag, 1. November 2010

Feine Nuancen statt plumper Holznote

Wein: Dürkheimer Feuerberg Spätburgunder 2007
Weingut: Brenneis-Koch, Leistadt
Jahrgang: 2007
Alkoholgehalt: 13 % Vol.
Preis: ca. 8 EUR
Internet: www.brenneis-koch.de

Geschrieben von Kellermeister

Die Suche nach unserem Spätburgunder-Favoriten für Herbst und Winter 2010 ist in vollem Gange. Mit den Spätburgundern des Dürkheimer Weinguts Darting oder des Bissersheimer Weinguts Wageck Pfaffmann gibt es dafür ja auch schon den einen oder anderen Kandidaten in unserem Weintagebuch. Dieses Mal hat es uns in den Dürkheimer Ortsteil Leistadt verschlagen, wo Verena Suratny und Matthias Koch das traditionsreiche Weingut Brenneis-Koch führen.

Über die Region hinaus bekannt sind die beiden Biologen vor allem wegen ihrer Experimentierfreude mit Rebsorten, die in der Pfalz nicht unbedingt heimisch sind: Neben Viognier baut das Leistadter Weingut auch Nebbiolo an – beide Exoten stehen übrigens sogar am selben Kalksteinhang. Von der Qualität des Viogniers konnten wir uns in diesem Jahr auch auf dem Dürkheimer Wurstmarkt überzeugen. Von dem Nebbiolo lagert noch eine Flasche im Keller, die wir aber noch etwas liegen lassen wollen. Dass sich das Leistadter Weingut auch auf Klassisches versteht, zeigt der trockene Spätburgunder der Lage Dürkheimer Feuerberg. Der Spätburgunder wird wie alle Rotweine von Brenneis-Koch in Eichenholzfässern ausgebaut, wobei der Spätburgunder die Barrique-Note locker wegsteckt. Herausgekommen ist ein gehaltvoller, kräftiger Spätburgunder mit feinen Geschmacksnuancen: Statt Holz dominieren dezente Fruchtaromen, die mich an rote Beeren (dunkle Kirschen, schwarze Johannisbeeren) erinnert haben. Dennoch ist der Wein trocken und weit davon entfernt, lieblich zu sein. Derzeit eindeutig einer meiner Favoriten im Weinkeller, wenn es darum geht, die dunkle Jahreszeit etwas angenehmer zu gestalten.

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