Dienstag, 23. September 2014

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Alternative zu den großen Namen

Foto-6

Wein: No name, Cuvée rot

Weingut: Ellermann Spiegel, Kleinfischlingen

Jahrgang: 2012

Alkoholgehalt: 13 % Vol.

Preis: 9,90 Euro (im Weinhandel)

Internet: www.ellermann-spiegel.de

Geschrieben von Kellermeister 

Es passiert zwar nicht häufig, kommt aber vor: Engpass im Weinkeller, in diesem Fall Rotweinengpass. Natürlich sind Rotweine im Haus. So liegt zum Beispiel ein 2011er Spätburgunder Großkarlbacher Burgweg von Mario Zelt unten im Weinregal, oder der Syrah von Stefan Meyer aus Rhodt desselben Jahrgangs. Oder der Laumersheimer Kirschgarten von Philipp Kuhn. Aber diese Weine sollen noch Zeit bekommen und nicht dem ersten kleinen Engpass geopfert werden. Aber einen griechischen Rotwein, von dem ich nicht weiß, ob er mir überhaupt jemals geschmeckt hat, will ich unseren Gästen jetzt auch gerade nicht vorsetzen.

Also in der Mittagspause ab in den Weinhandel, die üblichen Verdächtigen einkaufen: am liebsten die Quintessenz der Rings-Brüder. Ausverkauft. Der Aufwind von Thomas Hensel und der Gaudenz der Knipsers: nicht im Sortiment. Auch der Incognito von Philipp Kuhn – nicht verfügbar. Dafür aber eine Cuvée in chicer Flasche, mit elegantem Etikett und ohne Namen beziehungsweise mit dem Namen „No name“. Er kommt vom Südpfälzer Weingut Ellermann Spiegel aus Kleinfischlingen. Kein ganz unbekannter Name, aber einer mit dem Zeug zum Geheimtipp – und wer hier regelmäßig mitliest, weiß, dass ich diesen Begriff nur sehr sparsam verwende.

Die Website des Weinguts verrät nicht viel mehr als Adresse, Telefonnummer und weitere Kontaktdaten. Dafür spricht der Wein eine klare Sprache: in der Nase ungewöhnlich klare Aromen, die mich an Mokka und Karamel erinnert haben. Im Mund dann viel dunkle Kirsche, schwarze Johannisbeeren, aber auch Rauch, Toastbrot und dunkle Schokolade. Angesichts dieser Aromen überraschen die Zutaten für diese Cuvée nicht wirklich: Cuveetiert wurden hier Cabernet Sauvignon, Spätburgunder und St. Laurent. Der Wein wurde in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut. Herausgekommen ist eine kräftige Cuvée, die für diese Preisklasse ungewöhnlich dicht und rund ist.

Für mich eine echte Alternative zu den üblichen Verdächtigen, wenn mal wieder Besuch kommt.

 

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