Von Alexander Sperk
Was tun, wenn man gerne auswärts isst, sich wegen der Pandemie aber nicht so gerne für längere Zeit in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen aufhalten möchte und es im Herbst und Winter eigentlich auch noch zu kalt zum draußen sitzen ist? Unsere Lösung liegt am Waldrand zwischen Wachenheim und Forst, bietet einen tollen Ausblick auf die Rheinebene, beheizte Zelte und heißt Thomas‘ Waldweinstube.
Das Essen dort ist empfehlenswert: Pfälzer Küche und mehr zu vernünftigen Preisen. Ein Besuch lässt sich mit einer Wanderung durch den Pfälzerwald oder einem kleinen Spaziergang in den Weinbergen durch die Paradelagen rund um Deidesheim, Forst und Wachenheim verbinden. Nicht zuletzt bietet der Wald rund um die Waldweinstube Kindern viele Entdeckungsmöglichkeiten. So viel zum Thema Wald. Nun zum Thema Wein: die Weinkarte ist ein weiterer Vorzug der Waldweinstube, und nicht ihr kleinster. Denn darauf finden sich bekannte und weniger bekannte Spitzenweingüter aus der Pfalz.
Verdienter Name
Darunter auch der Riesling des Forster Margarethenhofs, um den es heute geht. Auf der Weinkarte der Waldweinstube wird er unter dem Namen „Beste Lagen“ geführt, den er sich schon nach einem kleinen Probeschluck verdient. Wer den Wein beim Margarethenhof probieren und kaufen möchte, muss nach dem Forster Riesling fragen.
Yvonne Libelli und ihr Bruder Martin Lucas haben den elterlichen Betrieb 2011 übernommen und verzichten bis zur Ersten Lage auf Lagebezeichnungen. Sie bewirtschaften 17 Hektar, unter anderem in den Forster Top-Lagen Pechstein, Jesuitengarten und Ungeheuer. Der Vinum Weinguide 2022 bezeichnet den Wein-Stil der beiden als puristisch, was ich voll unterschreiben kann.
Kräftiger Schuss Würze
Vielleicht gefällt mir deswegen ihr Forster Ortsriesling so gut: dezente Riesling-Frucht-Aromen (reifer Apfel, Pfirsich), etwas Salz, ein kräftiger Schuss Würze und viel Trinkfluss. Für mich derzeit einer der Favoriten in der Kategorie Riesling um die zehn Euro.
Zuerst durch die Spitzenlagen an der Mittelhaardt zu wandern und die Weine dann bei einem guten Essen direkt zu probieren – das hat etwas, nicht nur für Fans des Pfälzer Weins, wie wir es sind.